Regen hat in der Freizeit ein schlechtes Image. Zu unrecht, wie ich immer wieder erfahren darf, wenn ich im Bergsee bei Regen meine Runde schwimme oder mit dem eBike die Lebendigkeit der feuchten Wälder erlebe.
Die frische Luft lädt ein zum tiefen Durchatmen. Im dichten Nebel nichts zu sehen entschleunigt, weil jegliche visuelle Ablenkung verdeckt bleibt. Gewissermaßen eine Stille für die Augen.
Das Schattenspiel der Berge und die Intensität sowie die unvergleichbaren Kombinationen der Farben, die sich in schneller Abwechslung offenbaren, wenn nach dem Regen die Nebel ein Schauspiel liefern, das die beste KI nicht zu produzieren vermag. Die Wolken, nachdem die Nebel aufgestiegen sind, haben ihre eigene Schönheit. Rückenschwimmend an der Oberfläche des kalten Bergsees sieht man diese weißen Skulpturen aus einer anderen Perspektive.
Alles vor, während und nach dem Regen ist wie eine unerwartete Einladung auf echte Erholung, die nicht gekauft werden kann. Sie kostet nichts. Und bleibt trotzdem nur jenen vorbehalten,
die offen dafür sind.
Und nachher, später im Jahr vielleicht, wenn die Regen kälter und die Nebel grauer werden: Ein gutes Buch, Herbstabende und rubinroter Wein. Genug der Worte ...